Die digitale Vernetzung der Welt schreitet unaufhörlich voran und macht die Speicherung, Analyse und Weiterverwertung immer größerer Datenmengen für Unternehmen umso wertvoller, je mehr sich ihre Kunden auf digitale Kommunikationsmittel und Konsumwege einlassen. Um effektiver auf die Kundenwünsche eingehen zu können, müssen Unternehmen die auf verschiedensten Wegen gesammelten Daten vergleichen und auswerten können. Die Datenintegration ist dafür ein geeignetes Mittel, denn sie stellt Daten für Vergleiche in einem kompatiblen Format bereit. Der Fokus von Datenintegrationslösungen liegt auf der Zusammenführung von unterschiedlichen Systemen durch Vernetzungen sowie der Bereitstellung aller aktuellen Daten auf jedem so verbundenen System.
Bei der Datenintegration werden Informationen also aus unterschiedlichen Datenquellen und mit diversen Formaten in eine homogene Datenstruktur überführt. Dies ist effizienzsteigernd und ermöglicht es, dass die Daten universell gespeichert und je nach Abfrage individuell ausgegeben werden können.
Möchte man beispielsweise eine neue Kundenstrategie erarbeiten, ist zunächst eine Kundenanalyse durchzuführen. Dafür sollen Daten des Kunden aus Vertriebs-, CRM-Systemen sowie Marketing-Tools und weiteren Systemen verglichen werden. Mit einer entsprechenden Datenintegrationslösung muss sich der Mitarbeiter für die Analyse nicht in jedes System einzeln einwählen, sondern ruft über einen zentralen Zugriff die benötigten Daten auf, welche ihm passend zu seiner Anfrage in einem einheitlichen Format bereitgestellt werden und sofort vergleichbar sind.
Vorteile der Datenintegration
Die Vereinheitlichung von Daten steigert dabei die Effizienz bei deren Sicherung und Nutzung. Daraus ergeben sich verschiedene Vorteile wie:
- Zentrale Speicherung und Vermeiden doppelter Datensätze
- Vereinfachte Organisation und Verwaltung riesiger Datenmengen
- Eingabe und Ausgabe der Daten in unterschiedlichen Formaten und verschiedenen angebundenen Systemen möglich
- Präzisere und differenziertere Datenanalyse
Formen der Datenintegration
Die für ein Unternehmen notwendigen Prozesse und Datenflüsse werden je nach Unternehmensgröße, Anforderungen an die Datenvereinheitlichung und die technische Ausgangslage unterschiedlich gelenkt. Deshalb haben sich verschiedene Formen der Datenintegration etabliert, die sich in ihrem Grad von manuell bis hin zur kompletten Automatisierung unterscheiden.
Manuelle Datenintegration
Ein einzelner Mitarbeiter greift etwa per persönlichem Login direkt auf die Schnittstellen zu und erfasst händisch die benötigten Daten. Die verschiedenen Quellen (CRM-, PIM- oder andere Systeme) werden individuell angesprochen und müssen aufwendig erfasst werden, bevor der Mitarbeiter sie im (Daten-)Warehouse zusammenführt.
Middleware-basierte Datenintegration
Eine Middleware-Anwendung fungiert bei dieser Datenintegration als Adapter oder sogenannter „Vermittler“ zwischen unterschiedlichen Systemanwendungen und überführt die Daten in eine normalisierte Form. Der so erzeugte Stammdatenpool ist vor allem im Umgang mit älteren Anwendungen erforderlich, wenn das Auslesen der Daten für das Datenintegrationssystem ohne Middleware aufgrund von Inkompatibilität nicht möglich ist. Vergleichbar ist das etwa mit Bildschirmadaptern für VGA- auf HDMI-Anschlüsse.
Anwendungsbasierte Integration
Bei der anwendungsbasierten Integration übernehmen – wie der Name schon sagt – Softwareanwendungen die Datenbereitstellung. Die Anwendungen lokalisieren die Daten und rufen sie in den Ursprungs-Systemen ab. Zugleich werden die Datenformate kompatibel gemacht, damit diese zwischen den Quellen übertragbar werden, und anschließend integriert.
Uniform-Access-Integration
Die Uniform-Access-Integration ist die einheitliche Abbildung von Daten in einem Frontend (Benutzeroberfläche). Die Daten werden dabei aus verschiedenen Quellen zusammengeführt, ohne jedoch ihren ursprünglichen Zustand (Datenformat) zu verändern. Diese Art der Datenintegration wird von objektorientierten Daten-Management-Systemen (DMS) genutzt, um Einheitlichkeit abzubilden.