David Rotim hat als Projekt-Manager bereits unterschiedlichste E-Commerce-Projekte mit Shopware umgesetzt und erklärt anhand seiner Praxiserfahrung, warum sich das Shopsystem für aktuelle und zukünftige Projekte eignet und worauf es bei erfolgreichen E-Commerce-Projekten ankommt.
David, kannst du uns aus deiner Sicht als Projekt-Manager sagen, was dich an Shopware 6 am meisten überzeugt hat beziehungsweise was es von anderen Shopsystemen abhebt?
Es ist wichtig hervorzuheben, dass es sich um eine von Grund auf neu programmierte Software handelt. Man hat demnach nicht einfach auf Shopware 5 aufgebaut, sondern eine technologisch saubere Lösung nach heutigen Standards entwickelt. Dazu zählt beispielsweise das PHP-Framework Symfony oder die Template-Engine Twig. Auf dieser Basis lassen sich auch komplexere Anforderungen abbilden und individualisieren, ohne dass die Performance darunter leidet.
Die Nachfrage unserer Kunden hinsichtlich Datenintegration und Automatisierung ist darüber hinaus sehr hoch, daher ist der API-First- und Headless-Ansatz von Shopware 6 von großer Bedeutung. In der Regel hat man nicht nur einen Online-Shop, sondern auch eine Warenwirtschaft, ein CMS- oder PIM-System im Einsatz. Da man nicht in allen Systemen gleichzeitig arbeiten möchte, ist ein unkomplizierter Datentransfer essenziell und Shopware 6 bietet hierfür die Grundlage.
David Rotim
Projekt-Manager EXCONCEPT
Ein weiterer großer Vorteil aus Benutzersicht sind die Erlebniswelten. Man kann nämlich ohne Programmierkenntnisse seine eigenen Contentseiten bauen. Hierzu stehen verschiedenste Elemente zur Verfügung, wie z. B. Banner- und Textelemente, Formulare, Produktslider und mehr, um nur einige zu nennen. Diese Landingpages kann man dann für unterschiedliche Marketingaktionen nutzen und auch Suchmaschinen wie Google sehen inhaltsreiche Seiten sehr gerne.
Shopware ist darüber hinaus ein deutsches Unternehmen und verfügt über eine sehr große Entwickler-Community. Als Open Source-Software lassen sich Plugins oder Erweiterungen zudem recht unkompliziert erstellen. Gibt es dann wirklich mal Fehler oder Probleme, ist es ein leichtes, mit der Community oder direkt mit dem Shopware-Support in Kontakt zu treten. Durch regelmäßige Versions-Updates werden Fehler dann schnell ausgebessert und die Software wird stetig weiterentwickelt.
Du hast als Projekt-Manager bereits bei der Implementierung verschiedener Online-Shops auf Basis von Shopware 6 mitgewirkt. Was ist gerade am Beginn eines E-Commerce-Projektes besonders wichtig?
Sofern ich nicht schon in den Vertriebsgesprächen anwesend war, ist zu Projektbeginn eine ausführliche Übergabe vom Vertriebs- zum Projektteam wichtig. Dadurch kann ich mir schon einmal ein Bild von dem Kunden machen und weiß, mit welchem Umfang ich rechnen muss.
Um Missverständnisse von Vornherein aus dem Weg zu räumen, ist es nach dem ersten Kennenlern-Gespräch mit den Kunden elementar, sich noch einmal das Lastenheft anzusehen und abzugleichen. Hierzu dient in der Regel ein Kick-Off-Workshop, in dem wir die wichtigsten Anforderungen gemeinsam durchgehen und auch mögliche Lösungswege besprechen.
Mit diesen Informationen setze ich mich dann mit meinem Hauptentwickler (Lead Developer) zusammen und wir gehen die einzelnen Positionen samt Bewertung unsererseits durch. Diese konzeptionelle Arbeit ist wiederum äußerst wichtig, um das Lastenheft möglichst genau abzubilden und ein verlässliches Projektbudget ausrufen zu können. Nachdem sich beide Parteien auf die Vorgehensweise geeinigt und festgelegt haben, kann ich einen realistischen Zeitplan erstellen. In dieser Planung sind die einzelnen Meilensteine des Projekts enthalten.
Von Vorteil ist es natürlich auch, wenn man sich auch menschlich auf einer Wellenlänge befindet und offen über mögliche Herausforderungen im Projektverlauf reden kann. Es ist selten der Fall, dass man ein Projekt durchzieht, ohne an der einen oder anderen Stelle etwas nachbessern zu müssen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Transparenz und offene Kommunikation der Grundstein für ein erfolgreiches Projekt sind.
Du hast gerade Meilensteine angesprochen. Kannst du ein wenig ausführen, was typische Zwischenziele in einem E-Commerce-Projekt sind?
Das unterscheidet sich von Kunden zu Kunden immer etwas, aber einige Zwischenziele tauchen in diesen Projekten immer wieder auf. Der beschriebene Kick-Off-Workshop und die daraus resultierende technische Konzeptionen finden in der Regel immer statt, sofern es sich nicht um ein Projekt mit sehr kleinem Umfang handelt. Häufig muss das Thema Hosting genauer betrachtet werden, da ein performantes Server-Setup die Grundlage für eine erfolgreiche Anwendung darstellt. Hier sprechen wir dann beispielsweise von Skalierbarkeit, um für hohe Besucherpeaks gewappnet zu sein.
Auf dieser Grundlage kann man dann ruhigen Gewissens ein Template erstellen, wofür man aber zunächst ein zeitgemäßes Design benötigt. Darauf legen unsere Kunden in den meisten Fällen sehr großen Wert. Dafür haben wir unsere UX/UI-Designer, die sich mit diesem Thema bestens auskennen. Ein auf den Kunden zugeschnittenes Layout wird ebenfalls in gemeinsamen Terminen erstellt. Hier werden die wichtigsten Punkte hinsichtlich des CIs besprochen und anschließend in die Designvorlage gegossen.
Der schönste Online-Shop bringt einem aber nur wenig, wenn keine Produkte und die entsprechenden Daten vorhanden sind. Die korrekte und reibungslose Anbindung der verschiedenen Umsysteme (ERP, PIM, CRM und mehr) ist daher von großer Bedeutung. Auf diese Weise werden produktrelevante Informationen (Preise, Bestände, Bilder, Eigenschaften etc.) an der richtigen Stelle ausgewiesen.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist die Integration gängiger Zahlungsmethoden. Diese kann man mit Hilfe von Zahlungsdienstleistern schnell und ohne hohe bürokratische Hürden einbinden. Heutzutage reicht es nicht mehr aus, ein bis zwei Zahlungsarten anzubieten, sondern der Endverbraucher ist es gewohnt, mit Paypal oder auf Rechnung bezahlen zu können.
Je nachdem woher die User kommen, können auch Bezahlmethoden wie Apple Pay oder Alipay eine große Rolle spielen. Davon hängt im Zweifel der Kaufabschluss eines Besuches im Online-Shop ab. Um aber genau zu wissen, welche und wie viele Zahlungsarten man anbieten soll, muss man seine Kundschaft genau kennen. Hier kommt das Thema Tracking ins Spiel. Dafür gibt es verschiedene Tools wie etwa Google Analytics, um das Nutzerverhalten zu analysieren und anschließend für die Optimierung der Seite verwenden zu können.
Der letzte Schritt besteht dann in einem ausführlichen Testing des Online-Shops, um wirklich sicher zu gehen, dass alle Prozesse wie Datenfluss, Bestellstrecke und mehr laufen und sich keine Bugs mehr verstecken. Dieses Qualitätsmanagement findet sowohl von unserer als auch von Kundenseite statt, damit einem erfolgreichen Live-Gang nichts im Wege steht.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts, geht es fließend in die Support-Betreuung über. Dadurch können auch künftige Optimierungen des Online-Shops und Anpassungen an aktuelle Anforderungen weiterhin reibungslos und auf kurzem Wege umgesetzt werden.
Vielen Dank für die Einblicke und das Gespräch.
David Rotim – Projekt-Manager
David ist seit 2019 als Projekt-Manager bei EXCONCEPT tätig. Er sammelte bereits jahrelange Erfahrung bei einem großen Einzelhändler im E-Commerce und kennt die Herausforderungen aus Sicht eines Online-Shop-Betreibers. Durch die tägliche Arbeit mit Shopsystem-Setups, Datenintegration und Hosting weiß er, auf was es bei einem erfolgreichen Projekt ankommt.