Wie auch schon im Beitrag zur Produktdetailseite betont, sind Design und Layout eines Online-Shops wichtige Elemente, um Ihre Kunden von Ihrem Angebot zu überzeugen und vor allem, um Vertrauen in die Seriosität Ihres Geschäfts aufzubauen. Tragen Sie mit gut gestalteten Kategorieseiten zur Kundenzufriedenheit und Nutzerfreundlichkeit Ihres Online-Shops bei.
Kategorieseiten sind Übersichtsseiten und geben den Kunden eine Vorschau auf die Produktauswahl der jeweiligen Kategorie. Sie greifen die Gewohnheiten der Internetnutzer auf und sollen die zielgerichtete Suche nach einem bestimmten Produkt störungsfrei ermöglichen. Zunächst ist es dafür natürlich wichtig, die Zielgruppe dieser Seiten und ihre Wünsche zu verstehen und in die Gestaltung der Seiten einfließen zu lassen. Neben den zielgerichteten Käufern, die bereits konkrete Vorstellungen vom Produkt haben und nach einem passenden Online-Shop mit dem entsprechenden Angebot suchen, gibt es auch die prozessgetriebenen Käufer. Diese stöbern eher im Online-Shop und suchen nach Inspirationen. Sie neigen eher zu Impulskäufen, wenn sie mit den richtigen Anreizen auf ein ausgewähltes Produkt aufmerksam werden. Die daraus resultierenden Suchanfragen der Nutzer reichen von sehr spezifisch bis hin zu allgemeinen Angaben wie „Damenbekleidung“. Bei allgemeineren Begriffen werden in den Suchergebnissen bereits Kategorieseiten angezeigt, bei eher spezifischeren Suchen kann die Zielseite zunächst eine Produktdetailseite sein, über die der Nutzer den Online-Shop anschließend weiter durchsuchen kann, sofern der Artikel nicht dem gewünschten Produkt entspricht. Kategorieseiten haben also vor allem die Funktion, den Suchprozess dieser potentiellen Nutzergruppen zu erleichtern und mit ansprechender Nutzerführung und Gestaltung auch zum Spontankauf zu inspirieren. Worauf Sie dabei vor allem achten sollten, haben wir übersichtlich zusammengefasst.
Typen von Kategorieseiten
Es gibt nicht nur „die eine“ Kategorieseite, sondern es wird unterschieden in Verteilerseite und Produktliste. Sie übernehmen bei der Optimierung der Kundennavigation ähnliche Funktionen, können aber in ihrer Gestaltung abweichen. Abhängig vom Umfang des Sortiments und der Kategorievielfalt Ihres Online-Shops können beide Seitentypen oder eine Mischung aus beiden sinnvoll sein, um Ihren Kunden auf der Verteilerseite bereits eine Vorschau der zu erwartenden Produkte zu geben. Achten Sie bei Ihrer Entscheidung darauf, welche Seiten Ihren Kunden die bessere Orientierung geben können.
Die Verteilerseite ist eine übergeordnete Seite, die den Kunden auf die jeweiligen Unterkategorien leitet und diese zur leichten Orientierung mit passender Bebilderung vorstellt. Konkrete Produkte werden auf dieser Seite meist noch nicht angezeigt. Ein typisches Beispiel ist ein Mode-Shop, bei dem der Kunde zunächst zwischen Damen-, Herren- und Kinderbekleidung und möglichen Unterkategorien wählen kann.
Die Produktliste gibt einen Überblick zu allen – in dieser Kategorie verfügbaren – Produkten und ist der Verteilerseite untergeordnet. Hier stehen die Produkte im Fokus, die mit Ihrer Darstellung Interesse wecken sollen und bereits knappe Produktinfos bereitstellen können.
Beispiel: Bungalow (Verteilerseite)
Beispiel: frechverlag (Produktliste)
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Logische Struktur und Orientierung aufbauen
Die Kategorieseiten machen die Struktur hinter Ihrem Online-Shop für Ihre Kunden sichtbar, daher sollte auf eine nachvollziehbare und wenig verschachtelte Aufteilung der Kategorien geachtet werden. Bedenken Sie bei der Benennung außerdem, dass sich Kunden sehr intuitiv durch Shop-Seiten bewegen und natürlich abhängig vom Angebot bei der Suche nach Bikinis eher nach den Kategorien /Damen und /Bademode als nach /Urlaub oder /Sommer suchen werden. Gerade bei einer Vielzahl an Kategorien wie im Bereich Mode oder Elektronik lohnt es daher, eine Verteilerseite vor die Produktlisten zu setzen, auf der Kunden die wichtigsten Hauptkategorien zur Vororientierung finden.
Sehr häufig sind auf Kategorieseiten inzwischen Auflistungen aller Kategorien im linken Seitenbereich zu finden, die eine zusätzliche Orientierungshilfe darstellen. Hier, wie auch im Hauptseitenbereich, sollten die wichtigsten Überkategorien oberste Priorität erhalten und anschließend erst die umsatzstärksten Kategorien genannt werden. Die gleiche Priorisierung ist ebenfalls für das Menü zu übernehmen, damit sich dem Kunden eine in sich stimmige und wiederkehrende Navigation über den gesamten Online-Shop hinweg präsentiert.
Aus technischer Sicht ist weiterhin darauf zu achten, dass Ihr Online-Shop nicht für Duplicate Content – sprich wiederkehrende Inhalte – abgestraft wird. Dieses Problem mit der Paginierung können Sie auf zwei Wegen lösen, indem jede einzelne Seite per Canonical-Tag auf sich selbst verweist oder ein Verweis auf eine Seite „Alle Produkte ansehen“ erzeugt wird.
frechverlag mit Auszug des ausgeklappten Seitenmenüs
Breadcrumbs nutzen
Breadcrumb im Online-Shop von Dr. Schaette (Rechteck)
Breadcrumbs („Brotkrümel“) sollten für die Nutzerfreundlichkeit auf jeder Unterseite eines guten Online-Shops zu finden sein. Sie gehören zum guten Ton, denn sie zeigen dem Kunden seine aktuelle Position innerhalb der Online-Shop-Seiten an und sie hilft ihm bei der Navigation zu übergeordneten Seiten. Auf Produktlisten-Seiten mit der Funktion zum „infinite-scrolling“ (beim Scrollen werden immer weitere Produktvorschauen angezeigt) können Verlinkungen zum Seitenanfang („Sprungmarken“) bei der Nutzerführung unterstützen, da die Breadcrumbs sehr häufig direkt unterhalb des Header-Menüs eingebunden werden.
Produkt-Highlights und Sortierung anbieten
Produktbilder zur optischen Orientierung
Hovereffekt (linkes Bild), der einen „Blick ins Buch“ zeigt beim frechverlag
Bildaufbau bei Bungalow auf der Verteilerseite
Verteilerseite mybikestore.de mit passenden Bildern
Gute Bewertungen erhöhen den Trust-Faktor
Trusted-Shop-Logo und Sterne-Bewertung auf Produktliste beim frechverlag
Kaufberatung und Expertise in Seitentexten einbeziehen
Beispiel von Hofen-Juweliere mit Kategorieseite und passendem Text
Auf Kategorieseiten die optimale Produktübersicht schaffen
Wir empfehlen Ihnen, bei der Optimierung der Kategorieseiten besonders auf die ersten Berührungspunkte der Kunden mit Ihrem Online-Shop zu achten. Scheuen Sie sich auch nicht, beispielsweise in Bezug auf Produkt-Highlights, bestimmte Sortierungen oder Anordnungen der Kategorien zu testen. Auf diese Weise können Sie ein Gefühl für die Interessen Ihrer Kunden entwickeln. Allein aufgrund der wachsenden Alternativen an Webshops ist es schnell geschehen, dass eine unübersichtliche Seitennavigation oder eine schlechte Optik den ein oder anderen Kunden zum Verlassen des Online-Shops bewegt. Zeitnah ein gutes Gefühl im Umgang mit Ihren Kunden zu entwickeln und Ihnen ein besseres Nutzererlebnis im Online-Shop zu bieten, trägt schließlich auch zur langfristigen Zufriedenheit der Kunden bei.